Dia­gno­se und Behand­lung von Magen-Darm-Erkrankungen

Chro­ni­sche Magen-Darm-Erkran­­kun­­gen, Unver­träg­lich­kei­ten und auch All­er­gien neh­men immer mehr zu. Für eine adäqua­te Behand­lung ist es daher ent­schei­dend, genau zu dif­fe­ren­zie­ren, was hin­ter unan­ge­neh­men Sym­pto­men wie Blä­hun­gen, Auf­sto­ßen, Reflux, Durch­fäl­len und Ver­stop­fung steckt.

In der Pra­xis Dost­mann wird dafür geziel­te Labor­dia­gnos­tik ein­ge­setzt und eine detail­lier­te Ana­mne­se und kör­per­li­che Unter­su­chung durch­ge­führt. Wich­tig ist in jedem Fall, dass bei chro­ni­schen Beschwer­den mit­tels einer Magen-Darm-Spie­­ge­­lung ent­zünd­li­che Erkran­kun­gen wie z.B. Mor­bus Crohn oder Coli­tis ulce­ro­sa und Krebs­er­kran­kun­gen aus­ge­schlos­sen werden.

Dünn­darm­fehl­be­sied­lung als Dif­fe­ren­ti­al­dia­gno­se bei Reizdarmbeschwerden

Nicht weni­ge Pati­en­ten kom­men schon mit vor­dia­gnos­ti­zier­ter Lak­­to­­se- oder Fruk­to­se­into­le­ranz, die aber nicht das kom­plet­te Beschwer­de­bild erklä­ren kann. So lie­gen z.B. immer noch Beschwer­den vor, obwohl betref­fen­den Nah­rungs­mit­tel gemie­den werden.

In sol­chen Fäl­len kann es bei­spiels­wei­se sinn­voll sein, wenn das Beschwer­de­bild dar­auf hin­deu­tet, einen geziel­ten Atem­test auf eine soge­nann­te Dünn­darm­fehl­be­sied­lung (kurz: DDFB, oder eng­lisch: SIBO — Small Intesti­nal Bac­te­ri­al Over­growth) durch­zu­füh­ren. Bei der Dünn­darm­fehl­be­sied­lung kommt es zu einem Über­wuchs des Dünn­dar­mes mit Bak­te­ri­en, die dort eigent­lich nur in sehr gerin­ger Keim­zahl vor­kom­men soll­ten. Die­se Bak­te­ri­en füh­ren dann zu Gärungs­pro­zes­sen im Dünn­darm mit Gas­bil­dung und ent­spre­chend unan­ge­neh­men Symptomen.

In der Pra­xis Dost­mann arbei­ten wir mit einem Labor zusam­men, das auf Methan und Was­ser­stoff in der Aus­atem­luft tes­ten kann, da oft­mals hart­nä­cki­ge For­men der Dünn­darm­fehl­be­sied­lung mit höhe­ren Methan­wer­ten einhergehen.

Gas­tro­in­testi­na­le All­er­gien, His­t­a­min­in­­to­­le­ranz-Syn­­­drom (HIS) und Mast­zel­l­ak­ti­vie­rungs­syn­drom (MCAS)

Beim Vor­lie­gen all­er­gi­scher oder ato­pi­scher Erkran­kun­gen und dem ent­spre­chen­den Sym­ptom­kom­plex kann es sinn­voll sein, Methyl­hist­amin im 24h-Urin zu unter­su­chen. Dabei wird der Urin über 24h unter einer all­gen­ar­men Kost gesam­melt und die Men­ge an Methyl­hist­amin gemes­sen. Die­se wird mit dem Methyl­hist­amin­le­vel unter Nor­mal­kost ver­gli­chen. Soll­te sich dann zei­gen, dass deut­lich mehr Hist­amin aus­ge­schie­den wird, dann könn­te ein all­er­gi­scher Pro­zess oder auch eine Hist­ami­n­un­ver­träg­lich­keit, ein soge­nann­tes His­t­a­min-Into­­le­ranz-Syn­­­drom (kurz: HIS), vor­lie­gen.

Hist­amin ist ein Boten­stoff, der unter ande­rem von soge­nann­ten Mast­zel­len frei­ge­setzt wird, wenn die­se mit einem All­er­gen in Kon­takt kom­men. Eben­so spie­len die­se Zel­len aber auch eine Rol­le beim soge­nann­ten Mast­zel­l­ak­ti­vie­rungs­syn­drom (MCAS). Bei MCAS-Pati­en­­ten sind zumeist neben gas­tro­in­testi­na­len, also Magen-Darm-Beschwer­­den, noch eine Viel­zahl ande­rer ent­zünd­li­cher, all­er­gi­scher Pro­zes­se im Gan­ge, die dem Pati­en­ten Beschwer­den berei­ten. Die Dia­gnos­tik muss zur Abklä­rung einer sol­chen kom­ple­xen Erkran­kung dem­entspre­chend aus­ge­wei­tet werden.

Hier­für über­wei­se ich, wenn nötig, die Pati­en­ten zur wei­te­ren Dia­gnos­tik an Ärz­te wei­ter, die mit der Pro­ble­ma­tik ver­traut sind und arbei­te mit Labo­ren zusam­men, die auf die spe­zi­fi­schen Para­me­ter tes­ten können.

Bei Pati­en­ten mit MCAS, Anal­ge­­ti­­ka-Asth­­ma oder Sali­cy­la­tin­to­le­ranz kann es zum Bei­spiel sinn­voll sein, nicht nur auf Methyl­hist­amin, son­dern auch auf Leu­ko­trie­ne im Urin zu tes­ten. [i]

Behand­lung bei Reiz­darm, DDFB, Into­le­ran­zen & Co

Soll­ten sich eini­ge der oben genann­ten Erkran­kun­gen bestä­ti­gen, dann arbei­ten wir mit einem geziel­ten, ganz­heit­li­chen Kon­zept. Dazu gehört die Behand­lung einer Dünn­darm­fehl­be­sied­lung, die teil­wei­se eine Ursa­che für ein Rei­z­­darm-Syn­­­drom dar­stellt, even­tu­ell bestehen­der Into­le­ran­zen, All­er­gien oder Mast­zel­l­er­kran­kun­gen. In die Ernäh­rungs­be­ra­tung flie­ßen all die­se Grund­er­kran­kun­gen mit ein, da manch­mal hier “pro­ble­ma­ti­sche Lebens­mit­tel” über­se­hen wurden.

Eben­falls soll­ten Nähr­stoff­män­gel, die durch ein­sei­ti­ge Ernäh­rung oder ander­wei­ti­ge Pro­zes­se her­vor­ge­ru­fen wur­den, aus­ge­gli­chen wer­den. Hier­für wer­den bei Ver­dacht ent­spre­chen­de Labor­un­ter­su­chun­gen angeordnet.

Tre­ten die Beschwer­den zyklus­ab­hän­gig auf und liegt viel­leicht schon eine dia­gnos­ti­zier­te Endo­me­trio­se vor, dann wird dar­auf in der Behand­lung eingegangen.

Durch einen ana­ly­ti­schen Ansatz und die ent­spre­chen Unter­su­chun­gen las­sen sich so teil­wei­se Erklä­run­gen für unkla­re Magen-Darm-Beschwer­­den fin­den, die dann the­ra­piert wer­den können.

Die Kos­ten habe ich dabei immer im Blick und wäge die­se gemein­sam mit dem Patienten/der Pati­en­tin ab.

Koope­ra­tio­nen für den Therapieerfolg

Osteo­pa­thie & mehr

Bei Struk­tur­ver­än­de­run­gen im Bauch­be­reich, z.B. bei Endo­me­trio­se, kann mei­ne Kol­le­gin, Osteo­path­in und Phy­sio­the­ra­peu­tin Sabi­ne Stel­ter, die The­ra­pie mit manu­el­len und vis­ze­ra­len Tech­ni­ken begleiten.

Mikro­bio­lo­gie

Ich arbei­te, wenn gewünscht, mit einem Mikro­bio­lo­gen zusam­men, der sich auf das Mikro­bi­om und des­sen Opti­mie­rung spe­zia­li­siert hat.

Inter­dis­zi­pli­nä­re Therapie

Gute Zusam­men­ar­beit zu medi­zi­ni­schem Fach­per­so­nal und ande­ren Behand­lern ist mir wich­tig. Soll­te ich an mei­ne Gren­zen sto­ßen oder Auf­fäl­lig­kei­ten bestehen, die ärzt­li­che Hil­fe benö­ti­gen, wird sofort weiterverwiesen.

Refe­ren­zen und wei­ter­füh­ren­de Literatur

[i] https://www.mayocliniclabs.com/test-catalog/Clinical+and+Interpretive/62530

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